Der Bau erfolgte mit einfachsten Technologien, es stand keine Drehbank, Fräsmaschine, Hobelmaschine, Flächenschleifmaschine oder ähnliche Technologie zur Verfügung. Es war auch kein Betrieb verfügbar, der diese oder jene Teile "sponsern" konnte...
![]() |
![]() Das Bild zeigt die Relais auf der Ansteuerplatine. Sie werden mittels Transistoren BC337 vom Printerport angesteuert. Die Anschlussbelegung des Printerports erfährt man übrigens im Menüpunkt INFO im Steuerprogramm. |
![]() Der Kreuztisch mit der zu fräsenden Platine wird von den Vorschubspindeln unter dem Fräser hinweg bewegt. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() ![]() |
![]() Die X/Y-Antriebe sind übrigens mit den gleichen Getriebemotoren ausgestattet wie der hier gezeigte Z-Antrieb. |
![]() Das war ein langer Weg... Anfangs klebte ich die zu fräsende Platine mit doppelseitigen Klebepads auf den Tisch, aber der Kleber lässt sich sehr schlecht entfernen. Jetzt ist da eine größere Epoxy-Platte angeschraubt, auf der 2 Streifen recht dünne Epoxy-Platte (alles zweiseitig Cu) im rechten Winkel als Anschläge aufgelötet sind. Mittels zweier Spannpratzen (Flach-Alu und lange selbstschneidende Schrauben) außerhalb des Arbeitsbereiches werden zwei Epoxy-Streifen fixiert, die den "Rohling" gegen die Anschlagstreifen drücken. Damit ist das Werkstück gegen Verrutschen gesichert. |
![]() |
Ansteuerung: Per LPT-Port eines alten 486ers werden Treibertransistoren angesteuert, die die (Doppel-) Relais schalten. Als Stromversorgung dient das Netzteil eines verschrotteten PC (12V für Relais, Licht und Motoren, 5V für den Rest). Die Steckdosen für Antidremel und Staubsauger werden von netztauglichen Relais geschaltet, die sich in einem separaten netztauglichem Gehäuse befinden. |
![]() Hier ist der Fräser bei der Arbeit, zu Bedienen gibt es jetzt nix, es wird nur der Fortschritt der Arbeit visualisiert... Rot ist fertig, blau muss noch, weiß ist gerade in Arbeit. Der Fräser ist rechts mittig Richtung "unten" unterwegs, der fertige Teil der Trennlinie ist rot, der noch zu fräsende Teil ist weiß. Da Eagle eine etwas umständliche Reihenfolge der Fräslinien errechnet, sind einige Linien vergessen worden, die später erst gefräst werden. Eagle meint wohl, dass sich Plotter über Leerfahrten freuen... Rechts oben auf dem Bildschirm sieht man 5 Zeilen der HPGL-Datei, die mittlere wird gerade abgearbeitet. Rechs mittig sieht man aktuelle Angaben zum Arbeitsfortschritt wie Vorschubtempo, Offset zum Tisch-Nullpunkt, Zielposition, Ist-Position, Bewegungsrichtung (soll "west" heißen) Fräserstatus (unten, Stift 2) und bisher gebrauchte Zeit. Rechts unten sind einige statistische Angaben zur Platine wie Größe, Fräsweg usw... Auch in den anderen Menüpunkten des Programms wird links das Fräsbild und rechts das Menü gezeigt. Im Dateimenü gibt es statt des Fräsbildes allerdings das Dir, aus dem man per Cursor die zu ladende Datei auswählt... |
Nun zum Dateiformat: Die Soft liest HPGL-Dateien, aber nur eine
Teilmenge des Befehlssatzes. ASCII-Schrift, Kreise, Bögen usw. werden
nicht unterstützt, nur waagerechte und senkrechte (und bedingt auch
diagonale) Fräsfahrten mit Pen 2 und Bohrungen mit Pen 8. Aber mehr
brauche ich für meine Platinen ja auch nicht. Die HPGL-Dateien werden
mit dem CAM-Prozessor von Eagle erstellt. Dazu zeichne ich (per WIRE)
mit Layer 100 die Trennlinien von Hand in das Layout. Ein eigenes Device namens BOHRPUNKT enthält einen extrem kleinen Kreisbogen im Layer 101, der vom CAM-Prozessor als Pen 8 interpretiert wird. Dieses setze ich dann von Hand auf benötigte Bohrungen. Der Grund dafür ist, dass ich meine Platinen vorrangig oberflächenbestücke, also wie SMD, nur eben mit den größeren DIL/DIP-Schaltkreisen, und da stören die Bohrpunkte. Wenn ich welche brauche, muss ich sie also explizit setzen. |
Das Programm ist Baustelle, oder treffender: "Bau-Ruine". Im Menüpunkt "Einstellungen" funktioniert noch gar nix, die Mausunterstützung ist noch nicht überall eingebaut. Inzwischen glaube ich nicht mehr daran, dass es jemals fertig wird. Es macht seine Arbeit und das reicht mir. Ich lasse es beim Fräsen sogar als Quelltext in der Umgebung von QB 4.5 laufen, da kann man bei Problemen schnell mal was ändern. |
Ehe es heißt: "Das geht nicht", hier noch einige Hinweise:
Das Programm (Quelltext)
läuft nicht unter QBASIC von M$-DOS 6.xx.
Damit der Quelltext ausführbar ist, muss man ihn mit dem Programm QB
(Version 4.5 von Micro$oft) laden und die Bibliothek "QB.QLB"
einbinden, diese wird wegen der Maussteuerung gebraucht.
"Ansehen" kann man sich das Listing natürlich auch mit jedem
DOS-basierenden Texteditor oder auch mit QBASIC. Wer sich die Arbeit
macht, alle Mausroutinen zu entfernen, der kann es auch unter QBASIC
benutzen. Damit man auch ohne QB sieht, wie die Oberfläche aussieht, gibt es auch die kompilierte EXE-Datei... |
Das Programm liest Dateien *.hpg, die mittels Eagle (CAM-Prozessor)
erstellt wurden. Dabei wird ein von Hand gezeichneter Layer "frs"
(100) mit Stift 2 exportiert. Das Programm interpretiert Stift 2 als zu
fräsende Trennlinie und Stift 8 für Bohrpunkte. Diese werden natürlich
nicht durchgebohrt sondern nur angefräst. Es werden nur lineare
Fräswege unterstützt, also waagerecht, senkrecht und bedingt diagonal,
aber das reicht mir für einfache Prototyp-Platinen.
Zusätzlich gibt es noch das Dateiformat *.hpl, so werden mit dem
Fräsprogramm erstellte oder geänderte Fräsbilder abgespeichert. Auch
diese lassen sich natürlich damit öffnen.
Ohne angeschlossene Fräse kann man mit dem Programm alle Funktionen nutzen, bei denen die Fräse nicht bewegt wird. Fragen dürfen gestellt werden, die erste Antwort (auf die Frage: "Warum eigentlich in BASIC?") gibt es gleich: Ich hatte mal einen Commodore Plus/4, den man in BASIC und Assembler (auch gemischt innerhalb eines Programmes) programmierte. Und daher kam ich sofort mit QBASIC zurecht, auch Dank der sehr guten Online-Hilfe zu QBASIC... |
Diese Fräse ist keinesfalls für Dauerbetrieb geeignet, aber bei mir fallen nicht mehr als die Fläche von 1...2 Europlatinen (natürlich in kleineren Einheiten) im Monat an. Bei zweiseitig wird es arg kritisch, SMD geht garnicht. Bohrlöcher werden nicht durchgebohrt sondern nur angefräst, also etwas besser als angekörnt. Das bohrt sich dann aber gut von Hand. |
![]() Da die Schnitttiefe mittels Spindel (Anschlag) recht genau eingestellt werden kann, lassen sich damit auch sehr einfach Universalplatinen mit Lötinseln anfertigen, wie man sie oft für einfachste Testschaltungen benötigt. Dazu wird die Schnitttiefe so eingestellt, dass nur die Kupferschicht durchtrennt wird. Die Schnittbreite beträgt 0,7 mm. |
![]() |