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Eine Vorderachse zum Rangieren von Camping-Wohnwagen...

Das Problem:

Es mussten zwei betagte Camping-Wohnwagen eines Freundes in meinen Garten gebracht werden, wobei mittels einer Rampe ein 30cm hohes Zaunfundament überwunden werden musste. Für ein Auto, dass die Wagen zieht, war im Garten kein Platz. Das Gelände ist nicht besonders eben, wodurch das Rangieren mit dem kleinem Original-Bugrad sehr schwierig und kraftaufwendig geworden wäre...

Die Lösung:

In meiner Garage fand sich noch eine alte Anhänger-Kupplung vom Trabbi, sowie Teile einer alten Trabbi-Vorderachse. Ein paar abgefahrene Trabbi-Räder lagen auch noch herum. Ebenso einige Stücke Rohr.
Also bewaffnete ich mich mit der Flex und dem Schweißtrafo und baute die Teile zusammen...
Zuerst wurden die Dreieckslenker und Gelenkwellen der Vorderachse entfernt. Dann wurde ein zölliges Rohr mittels Flex an beiden Enden so ausgeklinkt, dass die unteren Schwenkbolzen der Achsschenkel gut darin Platz fanden. Nun wurden die Schwenkzapfen der Achsschenkel in dieses Rohr eingepasst und verschweißt. Von der Anhängekupplung wurde das Halteblech entfernt und die Kupplung an das Rohr mit den Rädern angeschweißt. Um Lenkkräfte von der Schweißnaht fernzuhalten, wurden aus Rundstahl Streben eingeschweißt. An ein weiteres Rohr wurde ein Handgriff angeschweißt und dieses mittels Bohrung und Stift (8er Schraube) am Rohr der Anhängekupplung befestigt. Somit entstand eine Vorderachse mit Deichsel, die den Kugelkopf einer PKW-Anhängekupplung hat und damit das Rangieren schwerer PKW-Anhänger erlaubt.
Da das Rohr, dass die Achsschenkel trägt, recht tief angebracht ist (eben an den unteren Schwenkzapfen) befindet sich die Kugel der Anhängekupplung fast genau in Höhe der Radachse. Dadurch entstehen keinerlei Kräfte (nach oben/unten an der Deichsel. Die Breite der Achse war ein Kompromiss. Macht man sie breiter, nehmen die Lenkkräfte zu, macht man sie schmaler, dann verringert sich der Lenkeinschlag. Die Breite von etwa einem Meter scheint ein guter Kompromiss zu sein.
Das eigentliche Umsetzen der Wagen verlief mit dieser Vorderachse ohne Komplikationen und auch ohne unnötige Plagerei. Sechs Mann, davon einer an der Deichsel, schoben die Wagen schnell und präzise zum neuen Standort.
Dies ist wieder mal ein Fall, wo man sich durch einfache Hilfsmittel die Arbeit erleichtern kann. Die zwei Stunden Arbeit und die Handvoll Schweißelektroden haben sich gelohnt. Und ich bin sicher, dass diese Karre noch öfter zum Einsatz kommt...