Ausbau der Stromabnehmer

Eigentlich wollte ich alle Stromabnehmer zerstörungsfrei entfernen, aber der Vorbesitzer hat es gut gemeint und alle Stromabnehmer mit dickem Draht gut miteinander verlötet.


Hier sieht man es besser. Es war schon schwierig, die Drähte abzulöten ohne den Kunststoff des Getriebegehäuses zu verschmoren, das Entfernen des Lötzinns von den Hülsen gelang mir aber nicht. Daher konnte ich die Hülsen auch nicht durch die Bohrungen nach außen schieben. Da einige Kohlestifte dank gebördelter Hülsen fest saßen, brachen sie beim Versuch der Entfernung ab. Nunja, gefallen hat mir das nicht, aber was soll man tun?


Reparatur des gebrochenen Steuerungsgestänges

Von der Steuerung war eine Stange gebrochen und vom Vorbesitzer schon mal erfolglos geklebt worden. Mit diesen lose herumhängenden Stangenresten wollte ich die Lok nicht in Betrieb nehmen.


Die meisten Klebstoffe verweigern ihren Dienst, wenn sie an der Klebstelle Reste der Konkurrenz finden. Daher wollte ich auf reines Kleben verzichten. Der Knochen (äähh, die Stange) musste aber geflickt werden. Man könnte ja wie beim Beinbruch "schienen", dass sieht dann aber etwas doof aus. Also habe ich beide Bruchenden wie beim Knochen-Chirurgen angebohrt, erst das lose, also das, was man abschrauben konnte, ...


... dann das Ende, das mit dem restlichen Gestänge vernietet war, ...


...und einen Vierkantstift von einer Stiftleiste (Kontaktmaterial) eingesetzt, ebenso, wie das die Knochendoktoren mit Oberschenkelknochen oder Ähnlichem tun...


Nun lässt sich das Gestänge wieder einbauen...


...hier etwas näher zu sehen...


...und und nach der Zugabe von etwas Kolophonium-Lösung zusammenschieben. Die Kolophoniumlösung sorgt dafür, dass der Stift nach dem Eintrocknen nur noch schwer zu bewegen ist. Naja, so ganz genau habe ich nicht getroffen, aber wenn da noch etwas Patina drauf kommt, dann muss man schon recht genau hinsehen um das zu finden.


Einbau des Radsensors zum Auslösen der Dampfschläge des Soundmoduls

Die Achsen mancher Loks bestehen aus antimagnetischem Edelstahl. Die Achsen dieser Lok sind aus normalem Stahl, also magnetisch. Also wurde ein Neodym-Magnet mittels Kneifzange gespalten und (erstmal nur durch die Magnetkraft) an zwei gegenüberliegende Stellen der Achse geklebt.


Dann wurde diese Stelle mit einem Klebstoff fixiert und dabei das Getriebe mit geringer Fahrt laufen lassen, damit der Klebstoff nicht aufgrund der Gravitation abtropft und Schaden anrichtet.


Hier mal aus der anderen Sicht, der Reedkontakt wurde bewusst etwas langdrähtig montiert, damit er mit Hilfe der Drähte justiert werden kann. Die anderen gebogenen dicken Drähte dienen der mechanischen Fixierung der Platine. Der Getriebedeckel drückt darüber die Platine in eine feste Position.


Nochmal aus einer etwas anderen Sicht.


Das Getriebe vor dem Schließen des Deckels. Es läuft immer noch mit etwa einer Umdrehung pro Sekunde.


Nun steht das Chassis auf Böcken und läuft und läuft, damit der Kleber keinen Schaden anrichtet. Dazu wird der Motor links vom Netzteil eingespeist. Rechts die graue Strippe kommt vom Reed-Kontakt des Radsensors. Da ist zum Test ein piepsender Durchgangsprüfer angeschlossen.


© 06/2011 by Hannes